Naturhistorisches Museum

Unser Haus pflegt seit 2012 eine Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum der Stadt Mainz.

 

Derzeit trifft sich eine feste Gruppe von ungefähr zehn Kindern mit einer Fachkraft, einer zusätzlichen Begleitperson sowie einer Pädagogin des Museums alle zwei Wochen. Die Museumspädagogin besucht uns im Kinderhaus oder wir treffen uns direkt draußen, um eine Einheit in der Natur zu machen.

 

Während diesen circa einstündigen Treffen beschäftigen sich die Kinder spielerisch und mit allen Sinnen mit einem vorher von der Fachkraft des Kinderhauses und der Pädagogin des Museums besprochenen und vorbereitetem Themas.
Beispiele hierfür sind: Was machen Tiere im Winter? Farben im Tierreich, Spuren von Tieren, Zeichentrick/-Märchenfiguren und die Tiere in Wirklichkeit.
Die Auseinandersetzung mit den Themen findet so statt, dass auch bei unterschiedlichem Entwicklungs- oder Wissensstand alle etwas aus der Einheit mitnehmen können. Sei es nun das Verständnis für Zusammenhänge im Tierreich, den Namen eines einzelnen Tieres, das vorher unbekannt war, oder aber durch Anfassen die Erkenntnis, dass eine Schlange nicht glitschig ist.

 

Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, Kinder für Tiere und ihre Umwelt zu sensibilisieren und dabei vorhandene Ängste und Vorurteile abzubauen sowie in der Gesellschaft vorhandene Fehlinformationen, derer sich viele Erwachsene nicht bewusst sind, richtig zu stellen (Bambi ist kein Reh, sondern ein Hirschkalb, Hasen leben auf dem Feld und nicht im Käfig und Hummeln können stechen).

 

Die Erarbeitung eines Themas findet immer im Austausch mit den Kindern statt. Dabei haben die Erwachsenen zwar das nötige Hintergrundwissen, versuchen dies aber nicht den Kindern beizubringen, sondern setzen Impulse (wie Sprache, Bilder, Rätsel, Ausstellungsstücke), mit denen sich die Gruppe, aber auch jedes Kind individuell die Themen oder nur Teile der Themen erarbeitet. Dies geschieht bei Kindern vor allem über das Sehen und Berühren/Begreifen und der Verknüpfung mit bereits Bekanntem. So gibt es in jeder Einheit, je nach Tier oder Thema, ausgestopfte Exemplare, Knochen, Zähne, Fell, Haut, Federn, Nester und weitere Utensilien zum Streicheln, Anfassen, genauen Betrachten und Abmalen.

 

Uns ist es nicht wichtig, dass jedes Kind am Ende mit demselben, messbaren Wissen das Museum verlässt. Vielmehr geht es uns um den Prozess. Durch kleine Anreize in Rätseln oder Spielen, setzen wir uns mit einem komplexeren Thema auseinander, so dass jeder für sich das mitnehmen kann, was ihm wichtig oder besonders erscheint. So kommt es vor, dass manche Kinder schnell „im Thema“ sind. Sie benennen Dinge, erkennen und verstehen Zusammenhänge und können sich mit Wort und Tat einbringen. Andere sind jedoch eher still, beteiligen sich nicht direkt, zeigen aber beim Basteln oder Zeichnen der Tiere, beim Reflektieren oder Wiederentdecken von vorher Gesehenem/Gelerntem auf dem Rückweg, beim Dekorieren der Pinnwand im Kinderhaus oder dem Erklären der Pinnwand für Kinder, die nicht in der Museumsgruppe sind, dass auch sie etwas oder ganz viel dazu gelernt und verstanden haben.